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Planung / Das richtige Küstengerät / Der lebenszyklus der Meerforelle

Der lebenszyklus der Meerforelle

Man muss sich schon etwas Mühe geben, bevor die erste Meerforelle sicher gelandet ist!
Leben und Verhalten der Meerforelle an der Küste sind von mehreren Faktoren bestimmt, die man sich zunutze machen kann, wenn es gilt, den Fisch aufzuspüren. Die beiden wichtigsten sind die Nahrung und die Umweltbedingungen. Wo es Nahrung gibt, gibt es auch Meerforellen. Sie sind
ja nur ins Meer abgewandert, um zu fressen und zu wachsen – größer, als es oben in dem engen Wasserlauf möglich wäre.
Wenn man mit einiger Sicherheit die Meerforellen vor den Küsten aufspüren will, muss man ihre Wanderungen und wechselnden Aufenthaltsorte kennen.

Frühjahr

Im frühen Frühjahr beginnt die Frühjahrswanderung vom Süß- oder Brackwasser ins offene Meer. Der genaue Zeitpunkt hängt vom Klima und den örtlichen Gegebenheiten ab. Faktoren wie Temperatur und Salzgehalt steuern die Wanderungen der Fische.
Ist der Winter mild oder das Wasser brack, bricht die Meerforelle bereits früh im Jahr aus Wasserläufen und Binnenförden auf – und umgekehrt in kalten Wintern und an Stellen mit hohem Salzgehalt. In diesem Fall findet der Abstieg weit später statt, in der Regel im März-April. Kommt das Frühjahr plötzlich, so ist der Abstieg hektisch und von kurzer Dauer. Andernfalls erstreckt er sich über einen längeren Zeitraum.

Sommer

Wenn die Wassertemperatur steigt, steigt auch die Salzverträglichkeit der Meerforelle. Den ganzen Sommer hindurch jagen die Meerforellen aktiv sogar in ozeanischem Meerwasser mit einem Salzgehalt von 35 Promille.
Aber die Wassertemperatur an der Küste kann auch zu hoch werden. Wenn die Temperatur sich 20°C nähert, zieht die Meerforelle weiter weg von der Küste in tieferes und kühleres Wasser. Das passiert in der Regel im Juli, wenn der Sommer sich ankündigt. Mai und Juni sind noch vielversprechend für die Meerforellenwaid, insbesondere, wenn man die hellen Nächte zu Hilfe nimmt.
Die seichten Küstengewässer sind dagegen immer noch reich an Nahrung.
Das weiß die Meerforelle, und deshalb kommt sie im Schutz der Dunkelheit dicht unter Land. Hier kann sie in aller Ruhe ihre Beute jagen, bis die Sonne aufgeht und das Wasser zu sehr erwärmt.

Herbst

Frühjahr und Sommer hat die Meerforelle genutzt, um sich dick und fett zu fressen, so dass sie der strapaziösen Laichwanderung im Herbst gewachsen
ist und Rogen und Samen erzeugen kann.
Die Herbstwanderung wird meistens von der ersten Schlechtwetterperiode im August-September ausgelöst. Die Fische spüren sofort, dass der Herbst im Anzug ist und die Laichwanderung bevorsteht.
Die ganz großen Fische steigen oft schon im Mai-Juni in den Wasserläufen auf. Die kleineren – also der Großteil – bleiben dagegen noch einige Monate in der Speisekammer des Meeres. Diese kleineren Fische beginnen nun im Spätsommer oder im frühen Herbst ihre Wanderung zurück in den Wasserlauf, aus dem sie stammen.

Winter

Wenn alle geschlechtsreifen Meerforellen zum Laichen in die Wasserläufe aufgestiegen sind, kann man in Meer und Fjorden immer noch auf blanke, nicht geschlechtsreife Fische stoßen. Dies können die kleinen “Grönländer” oder einzelne große “überspringer” sein – Fische, die aus irgendeinem Grund in dem betreffenden Jahr nicht laichen. Eine Reserve der Natur, wenn oben im Frischwasser etwas schief geht.
Die kleinen, nicht geschlechtsreifen Fische fressen weiter im Salzwasser, solange es genug Nahrung gibt. Aber mit fallender Wassertemperatur suchen sie vom offenen Meer her die weniger salzigen Gewässer in geschützten Fjorden auf, wo das Wasser wegen einmündender Wasserläufe weniger salzig ist.
Sie fressen weiter, aber im Takt mit der fallenden Temperatur sinkt auch ihr
Stoffwechsel und damit der Nahrungsbedarf. Daher wird es immer schwieriger für den Sportangler, die Fische zu überlisten.