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Meerforellenfischerei auf Fünen – ein europäisches Spitzenprojekt für Tourismus und Natur

Havørred Fyn hat dazu beigetragen, eine Meerforellenfischerei der europäischen Spitzenklasse zu schaffen.
Das einzigartige Zusammenspiel des Projekts zwischen Tourismusentwicklung und Umweltverbesserungen trägt dazu bei, Fünen als grüne Insel und spannende touristische Destination zu profilieren – insbesondere außerhalb der Hauptsaison!

Tourismus basierend auf aktivem Naturschutz

Die ursprüngliche Idee des Projekts Havørred Fyn war es, auf Fünen und den umliegenden Inseln einen Angeltourismus auf Meerforellen aufzubauen, der auf aktiver Naturschutzarbeit basiert – insbesondere durch die Renaturierung von Bächen und Flüssen sowie das Aussetzen von Smolts.
Man kann sagen, dass die Wiederherstellung guter Bedingungen in den Gewässern und das Aussetzen von Jungfischen die Grundlage für einen nachhaltigen Angeltourismus stärken.
Ein gesunder Angeltourismus schafft eine gesunde Wirtschaft – und eine gesunde Wirtschaft ist eine starke Motivation, noch mehr in gewässerverbessernde Maßnahmen zu investieren.

Der Beginn von Havørred Fyn – Von „Havørredeldorado“ zur grünen Gemeinschaftsinitiative

Der Startschuss für Havørred Fyn fiel im Jahr 1990. Das damalige Amt Fünen setzte eine Reihe von Initiativen um, um die Wirtschaft auf Fünen zu fördern. Ziel war es, neue Arbeitsplätze zu schaffen – insbesondere auf den kleinen Inseln. Eine dieser Initiativen war „Havørredeldorado Fyns Amt“.

In den 1990er-Jahren gab es in den fynischen Wasserläufen allerdings wenig Grund zur Freude. Hindernisse wie alte Wassermühlen und Bewässerungsanlagen waren weit verbreitet, ebenso wie verrohrte Bachabschnitte und künstliche Abstürze. Zudem galt Wasser damals vielerorts als etwas, das man einfach loswerden musste – direkte Einleitungen von Abwasser in die Flüsse waren leider an der Tagesordnung.

Zu dieser Zeit angelte man in der Regel auf Dorsch, Plattfisch oder Hornhecht. Eine Meerforelle war etwas ganz Besonderes und keineswegs alltäglich. Mit dem Projekt „Havørredeldorado Fyns Amt“ sah man die Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Wirtschaftliche Entwicklung und Naturverbesserung zu vereinen.

Seitdem hat das Projekt seinen Namen in das heute bekannte „Havørred Fyn“ geändert. Heute arbeiten alle zehn fynischen Gemeinden gemeinsam über Gemeindegrenzen hinweg an einer vereinten, grünen Initiative für Natur, Umwelt und nachhaltigen Tourismus.

Mehr als 35 Jahre später – eine Erfolgsgeschichte

Heute, mehr als 35 Jahre später, haben sich die ursprünglichen Visionen des Projekts weit über alle Erwartungen hinaus erfüllt. Die Lebensbedingungen der Fische haben sich in vielen Gewässern deutlich verbessert. Das ist das Ergebnis eines enormen Engagements: Hindernisse, die die Forellen daran gehindert hatten, ihre Laichplätze zu erreichen, wurden entfernt, und an vielen Stellen wurden Kies und Steine für Laichplätze und Verstecke eingebracht, wo sie im Laufe der Zeit weggeschwemmt worden waren.

Diese umfassenden Maßnahmen in den Wasserläufen – kombiniert mit der jährlichen Aussetzung von Hunderttausenden Smolts – sichern Fünen, Langeland und Ærø ihren Platz als erstklassige Angelziele.

Das Angeln entlang der fynischen Küsten ist heute ein Thema, über das Fachleute sowohl lokal als auch international sprechen und schreiben – und das aus gutem Grund. Das Havørred-Fyn-Modell hat sich weit verbreitet – und das ist schlichtweg großartig.

Eine Angel-Destination der Spitzenklasse

Dennoch gibt es weiterhin reichlich Anlass, die Ärmel hochzukrempeln und die gute Arbeit fortzusetzen, zu der Freiwillige, Vereine und viele weitere Akteure ihren Beitrag leisten. Die Wasserläufe sind wie die Lebensadern der Natur, und es gibt noch viele „Verstopfungen“, die beseitigt werden müssen.

Ohne die großartige Unterstützung der zahlreichen Freiwilligen, die Havørred Fyn seit Jahren begleitet, würde das Projekt nicht funktionieren.
Solange dieses Engagement besteht, können wir uns auch in Zukunft über das fantastische Meerforellenangeln freuen, das Fünen und die umliegenden Inseln zu bieten haben.

Die Geschichte von Havørred Fyn

35 Jahre im Dienste der Meerforelle

Noch vor einer Generation war der Fang einer Meerforelle eine Seltenheit. Die Bäche, Wasserläufe und seichten Küsten der Insel Fünen sind von den natürlichen Gegebenheiten her eigentlich wie geschaffen für Meerforellen. Dennoch kam es so gut wie nie zum Biss.

Das lag wohl zu einem großen Teil daran, dass die Fische bei ihren Versuchen, in die Laichgewässer hinaufzuschwimmen, auf Hindernisse stießen. Dämme an Wassermühlen, Wasserkraftwerken und alten Wiesenbewässerungsanlagen machten ein Passieren so gut wie unmöglich. Damit waren Hunderte Kilometer gute Laichgebiete in den Oberläufen unerreichbar für die Meerforellen. In den meisten Bächen und Wasserläufen gab es nicht nur eine, sondern gleich mehrere Sperren, an der keine Meerforelle vorbeikam.

Wasserläufe ohne Fische

Und als ob das nicht genug wäre, waren zahlreiche Wasserläufe begradigt, vertieft oder sogar in Rohre verlegt worden. Damit waren Wasserpflanzen, Steine und die für das Laichen der Meerforellen so wichtigen Kiesbänke verschwunden.

Und sauber war das Wasser auch nicht mehr. Fabriken leiteten ungeklärte Abwässer direkt in die Wasserläufe ein. Auch Abwasser aus den Städten landete dort, und auf dem Land gehörte das Austreten von Gülle in die kleinen Bäche zur Tagesordnung.

Die Wasserqualität wurde immer schlechter, und der Meerforellenbestand ging Jahr für Jahr weiter zurück. In den 1960er und 1970er Jahren waren die Meerforellen in den fünischen Wasserläufen nahezu ausgerottet.

Das Blatt wendet sich

Doch in den 1980er Jahren wendete sich das Blatt. Umweltbewusstsein lag im Trend, und die Kommunen begannen, Kläranlagen zu bauen. Das Schmutzwasser wurde nun mechanisch, biologisch und chemisch gereinigt.

Das Wasser in den Wasserläufen wurde deutlich sauberer, doch die Sperren hielten die Meerforellen immer noch fern, und das Meerforellenangeln entlang der Küste war noch immer kein Thema.

Das Projekt Havørred Fyn

Es musste etwas geschehen. Jemand musste die Missstände beseitigen. Diese Aufgabe übernahm der damalige Landkreis Fyns Amt, der 1990 das fünische Meerforellenprojekt, Det Fynske Havørredprojekt, auf den Weg brachte, das später in Havørred Fyn umbenannt wurde.

Ziel war es, Renaturierung, Meerforellenangeln und Tourismus in Einklang zu bringen. Dahinter stand der Gedanke, dass sich der Effekt verbesserter Lebensbedingungen für die Meerforellen in den kleinen Wasserläufen wie Ringe im Wasser ausbreiten würde.

Das Meerforellenprojekt sollte einen Aufschwung für das Meerforellenangeln entlang der Küste bringen, von dem sowohl Angler als auch Touristen und das Gemeinwesen profitieren würden.

Die Vision wurde wahr

Heute stehen die zehn Kommunen auf Fünen, Langeland und Ærø hinter dem Projekt und investieren jährlich 4 Mio. dänische Kronen (gut EUR 500.000) in Havørred Fyn.

Das Geld dient hauptsächlich zur Renaturierung der Wasserläufe durch folgende Maßnahmen: Renaturierung von Begradigungen, Entfernung von Sperren, Freilegung von verrohrten Bächen sowie Anlage von Steinverstecken und Kiesbänken.

Außerdem werden jedes Jahr Meerforellen-Setzlinge ausgesetzt, als Ergänzung zur Meerforellenbrut, die als Ergebnis des Laichens aus den Wasserläufen ins Meer wandern. Schließlich arbeitet Havørred Fyn mit Ferienhausvermietern, Hotels, Campingplätzen, Angelausrüstern, Angelführern und anderen zusammen, um das nachhaltige Meerforellenangeln zu vermarkten.

Handfeste Ergebnisse

Im Laufe der ersten 25 Jahre hat Havørred Fyn fast 300 Projekte in den fünischen Wasserläufen durchgeführt.

So wurden unter anderem mehr als 200 Sperren entfernt und damit mehr als 500 km Wasserlaufabschnitte geöffnet!

Die über 55.000 Übernachtungen von Meerforellenanglern pro Jahr spielen eine wichtige Rolle für die regionale Wirtschaft. Berechnungen zufolge bringen die kommunalen Investitionen in Höhe von 4 Mio. Kronen in Havørred Fyn einen jährlichen Mehrumsatz von über 55 Mio. Kronen ein. Außerdem hat das Meerforellenprojekt etwa 40 Vollzeitstellen geschaffen.

Regionale Verankerung

Ein großer Teil der Ehre für die heutzutage guten Bedingungen für das Meerforellenangeln gebührt auch Vandpleje Fyn, einem Zusammenschluss von 28 fünischen Anglervereinen mit mehr als 3.000 Mitgliedern.

Jedes Jahr verbringen die ehrenamtlichen örtlichen Freizeitangler unzählige Stunden damit, tonnenweise Steine und Kiesel an die Oberläufe der Bäche zu transportieren und so zu verteilen, dass brauchbare Laichbänke entstehen.

Im Spätherbst fangen sie per Elektrofischen Rogner für die Zucht, um später in Bächen und Wasserläufen Meerforellenbrut aussetzen zu können.